Weibersbrunn (BY) – Kleine Ursache mit großer Wirkung. Wegen eines an sich als Bagatellunfall zu bezeichnenden Sachverhalts ermittelt die Autobahnpolizei seit gestern nun in zwei Strafverfahren wegen Unfallflucht und Trunkenheit im Verkehr.
Am Montagmorgen waren auf der Autobahn A 3 bei Weibersbrunn zwei Kleintransporter in Richtung Würzburg unterwegs. Sie fuhren versetzt, der eine auf dem rechten, der zweite auf dem mittleren von drei Fahrstreifen. Der in der Mitte fahrende Transporter aus dem Rheingau-Taunus-Kreis führte einen Anhänger mit. Er war im Begriff, den rechts fahrenden Transporter und den weiteren, vorausfahrenden Schwerverkehr zu überholen.
Als das Gespann den rechts fahrenden Transporter fast ganz passiert hatte, scherte dieser ebenfalls zum Überholen nach links aus. Dabei unterschritt er den erforderlichen Abstand zu seinem Nebenmann und blieb mit der linken vorderen Fahrzeugecke am rechten hinteren Begrenzungslicht des Anhängers seines Nebenmannes hängen. Das Glas des Begrenzungslichts wurde dabei beschädigt. Beide Fahrzeugführer blieben nicht sofort stehen und fuhren weiter.
Der Fahrer des ausscherenden Transporters fuhr nun hinter dem Gespann her. An der Ausfahrt Weibersbrunn verließ er die Autobahn und suchte unerkannt das Weite. Gegen ihn läuft deshalb nun ein Ermittlungsverfahren wegen Unfallflucht.
Der vorausfahrende 46-Jährige fuhr indes mit seinem Gespann bis zur Rastanlage Spessart-Süd und verständigte von dort aus die Polizei. Obwohl nur ein sehr geringer Schaden – geschätzt etwa 25 Euro – entstanden war, bestand er auf eine polizeiliche Unfallaufnahme. Dies hätte er – im Nachhinein betrachtet – besser nicht getan.
Als die Beamten nämlich bei ihm eintrafen, stellten sie sofort eine starke Alkoholfahne fest. Ein Test am Alkomaten erbrachte 1,4 Promille. Die wesentlich schlimmeren Folgen waren nun die Blutentnahme, Sicherstellung des Führerscheins, Unterbindung der Weiterfahrt und die Einleitung eines Strafverfahrens wegen Trunkenheit im Verkehr. Mit dieser Erkenntnis verließ der 46-Jährige nach der Anzeigenaufnahme sichtlich ernüchtert die Polizeidienststelle.
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Text: Polizei Unterfranken