Stadt Hanau – 19 Bewerbungen gab es für den ersten Hanauer Nachhaltigkeitspreis vor einem Jahr. Bei der zweiten Auflage diesmal waren es sogar 23. Allein das spricht dafür, welchen Stellenwert der mit 6000 Euro für die ersten Drei beim Jurypreis und 1000 Euro für das beste Trio beim Publikumspreis hat.
Entsprechend groß war jetzt die Resonanz bei der Preisverleihung im Roten Saal von Schloss Philippsruhe. Mit einem Bauwagen-Projekt überzeugte das Steinheimer Familien- und Generationenzentrum die Jury am meisten, während die Publikumsgunst bei der Internetabstimmung an erster Stelle dem Leihladen aus Maintal galt. Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck lobte das Engagement der Bewerbenden; ihnen helfe das Preisgeld, um ihre guten Ideen überhaupt umsetzen zu können.
„Genug für alle und für immer“, so lasse sich das Hauptziel der Nachhaltigkeit zusammenfassen, welches die Bewerbenden mit Leben erfüllten, so Funck weiter. Für das städtische Umweltzentrum, das die Preisausschreibung organisiere und Bewerbenden helfe, sei dies ein wichtiger Beitrag des immerwährenden Bildungsauftrags Kitas, Schulen und Familien einen nachhaltigen Lebensstil näher zu bringen. Die Vorsteherin dankte der Firma Umicore und der Sparkasse Hanau, die als Kooperationspartner den Nachhaltigkeitspreis finanziell speisen und darüber hinaus auch inhaltlich im regionalen Netzwerk für Nachhaltige Bildung verwurzelt sind.
Für das Hanauer Unternehmen Umicore sagte dessen Vorstandsvorsitzender Dr. Bernhard Fuchs, es sei selbst weltweit schon mehrmals ob seiner Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden. Der Jury für den Nachhaltigkeitspreis, welcher er angehört, sei es wegen der vielen kreativen Ideen der zehn Bewerbenden wahrlich nicht leicht gefallen, wer der Beste von allen sei. Sparkassenvorstand Dr. Ingo Wiedemeyer strich heraus, dass die Sparkasse Hanau in puncto Nachhaltigkeit selbst mit gutem Beispiel vorangehen wolle und ihre Umweltbilanz stetig zu verbessern versuche.
Die Jury hielt das Konzept „Bauwagen am Wilden Hang“ des Steinheimer Familien- und Gemeindezentrums für am überzeugendsten. Dafür soll ein Bauwagen angeschafft und an der evangelischen Kirche zu einem kleinen Kulturtreffpunkt ausgebaut werden. Dabei sollen Generationen zusammengebracht werden. Das Hanauer Repair-Cafe landete auf Platz zwei. Es will mit einem transportablen Werkzeugkasten an Schulen für Reparieren statt Wegwerfen werben. Dem Jugendwaldheim Hasselroth als Drittplatziertem hilft das Preisgeld eine Wildblumenwiese zum Wohl der Bienen anzulegen. Die 6000 Euro Preisgeld teilen sich auf in 3000 Euro für den Sieger, 2000 Euro für den Zweiten und 1000 Euro für den Ersten.
Die meisten Publikumsstimmen – und damit 500 Euro „Belohnung“ – erhielt der Leihladen in Dörnigheim, der sich zum Ziel gesetzt hat seine Öffnungszeiten in der Carl-Zeiss-Straße 6 auszudehnen. Die Alteburgschule in Biebergemünd als Zweite will mit dem Preisgeld von 300 Euro eine Streuobstwiese als Bestandteil des Schulgartens anlegen. Suppenküche und Kleiderkammer der freikirchlichen Gemeinde der Nazarener in Hanau setzt die gewonnenen 200 Euro für Suppenküche und Kleiderkammer ein, konkret für induktionsfähige Töpfe und neue Regale.
Gabriele Schaar-von Römer, Leiterin des Umweltzentrums, sieht in den Preisträgern den Anspruch umgesetzt, dass zur Nachhaltigkeit nicht nur ökologische Ziele gehören, sondern auch soziale und wirtschaftliche. Sie betonte bei der Preisverleihung, dass im Grunde sämtlichen Bewerbenden preiswürdig seien. Daher erhielten auch alle, die keinen Preis gewannen, einen Bildungsscheck über 70 Euro, einzulösen im Umweltzentrum.
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