Stadt Hanau – In den letzten 22 Jahren hatte der Keltenspeicher – das kleine Fachwerkhäuschen auf sechs Holzpfählen – seinen Standplatz neben der großen Platane im Steinheimer Schlosshof.
Mit Hilfe eines großen Kranwagens und tatkräftiger Helfern hat der Nachbau eines keltischen Lagerhauses seinen Standort gewechselt und steht jetzt hinter der Steinmauer im Garten, der an den Schlosshof angrenzt. Neben dem Nachbau eines steinzeitlichen Brotbackofens ist der Keltenspeicher eine weitere Experimentierstation des Museums Schloss Steinheim für regionale Archäologie und Stadtgeschichte Steinheims. Künftig wird er wieder im Rahmen von Museumspädagogischen Veranstaltungen rund um die Kultur der Kelten zu besichtigen sein.
Ein Vorgängerbau entstand bereits im Jahr 1991 entstand während des Aktionstages „Alltagsleben bei den Kelten“. Diese – mit Ried gedeckte Rekonstruktion – wurde bereits drei Jahre später von einem Lastwagen angefahren und zum Einsturz gebracht. Ein Jahr später wurde die auf Feldsteinen ruhende Fachwerkskonstruktion wieder errichtet. Diesmal bestand die Dachdeckung aus Lerchenholzschindeln.
Im Laufe der vielen Jahre gab es immer wieder Reparaturarbeiten an der Flechtwerkkonstruktion der Wände. Im Jahr 2011 wurde das Dach komplett neu eingedeckt. Der schattige und somit feuchte. Standort bedingte einen üppigen Moosbewuchs, welcher für das frühzeitige Vermodern der Schindeln sorgte.
In den letzten Jahren sank der Keltenspeicher zudem auf einer Seite immer mehr in den Boden ein und geriet somit in Schieflage. Zuletzt hatte das Gefälle eine Differenz von 15 Prozent. Dieses unerklärliche Phänomen bot Anlass zu Spekulationen. Untersuchungen der aus dem Boden gezogenen Holzpfähle ergaben jedoch, dass Ameisen fünf der sechs Eichenholzstämme unterirdisch durchhöhlt und somit die Verrottung des Holzes und das einseitige Einsinken bewirkt hatten.
Nur ein unversehrter Eichenstamm sorgte dafür, dass das Gebäude auf dieser Gebäudeseite nicht absank.
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Text: Stadt Hanau
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