Ratgeber Gesundheit – Desinfektionsmittel erklärt: Arten, Anwendungsgebiete, Bezugsquellen

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Desinfektionsmittel helfenRatgeber Gesundheit – Desinfektionsmittel: Rund 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten werden über die Hände übertragen. Auch das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2). Deshalb ist Hygiene eine der wichtigsten Maßnahmen, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Doch nicht jedes Desinfektionsmittel wirkt gegen jeden Keim. Zudem kann zu viel Desinfektion schaden.

Grundlagen: Desinfektionsmittel

Ganz grundsätzlich dienen Desinfektionsmittel dazu, Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren unschädlich zu machen. Jedes Desinfektionsmittel hat ein eigenes Wirkspektrum, das auf der Verpackung angegeben ist. Das Wirkspektrum wird angegeben als:

  • bakterizid (wirksam gegen Bakterien)
  • fungizid (wirksam gegen Pilze)
  • viruzid (wirksam gegen alle sogenannten behüllten und unbehüllten Viren)
  • begrenzt viruzid (wirskam gegen sogenannte behüllte Viren, beispielsweise SARS-CoV-2, HIV, Ebola, Influenza, Mumps und Masern)

Desinfektionsmittel mit diesen Wirkungsspektren gibt es für die Hände und für Flächen. Um die Wirkung zu gewährleisten, müssen die auf dem Produkt angegebenen Einwirkzeiten beachtet werden. Bezogen werden kann Desinfektionsmittel über die Apotheke, online bequem über die shop-apotheke* (*WERBUNG/ANZEIGE) über die Drogerie, Bau- und Supermärkte sowie den Fachhandel. Drogerien und Supermärkte bieten die geringste Auswahl. Apotheken und der Fachhandel haben das breiteste Sortiment. Beim Kauf gilt es immer auf das Wirkspektrum zu achten.

Desinfektionsmittel verwenden: Ja oder nein?

Wichtig ist die Anwendung von Desinfektionsmitteln in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, weil es dort viele Personen mit einem geschwächten Immunsystem gibt. Auch in Großküchen, Lebensmittelbetrieben sowie medizinischen, pharmazeutischen und anderen Laboren ist Desinfektion sinnvoll, um eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung zu verhindern. Im privaten Bereich ist Desinfektionsmittel in der Regel nicht notwendig. Nur wenn jemand im Haushalt eine ansteckende Krankheit hat, von einer schweren Erkrankung, Chemotherapie oder Immunschwäche betroffen ist, mit Kranken zu tun hat, etwa in der häuslichen Pflege, oder Wunden versorgen muss, sollte zu Desinfektionsmitteln gegriffen werden. Für alle anderen ist häufiges gründliches Händewaschen mit Seife ausreichend, um das Risiko einer Infektion mit SARS-COV-2 oder einem ähnlichen Virus zu mindern.

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt gründliches Händewaschen mindestens in folgenden Situationen:

-beim Heimkommen
-nach dem Niesen und Putzen der Nase
-nach dem Husten
-nach dem Benutzen der Toilette
-nach dem Kontakt mit Kranken
-nach dem Kontakt mit Tieren
-nach dem Kontakt mit Abfällen
-nach dem Händeschütteln
-nachdem Gegenstände benutzt wurden, die von mehreren Personen verwendet werden
-vor und nach dem Essen
-vor, während und nach dem Zubereiten von Speisen

Unterwegs auf Reisen kann die Verwendung von Desinfektionsmitteln für die Hände hingegen sinnvoll sein, besonders in Zeiten von Corona. Die Hände werden dadurch zwar nicht sauber, aber wenigstens sind die Keime unschädlich gemacht. Damit Keime auf allen Fingern inklusive Daumen, den Fingerzwischenräumen, Fingerkuppen sowie beiden Handflächen und Handrücken inaktiviert werden, müssen etwa drei Milliliter Desinfektionsmittel verwendet werden. Insgesamt sollten die Hände rund 30 Sekunden lang kräftig mit dem Mittel eingerieben werden. Anschließend müssen die Hände an der Luft trocknen.

Kann zu viel Desinfektionsmittel schaden?

Die Grippesaison und das neuartige Coronavirus liefern täglich Schlagzeilen. In solchen Zeiten ist verstärkte Hygiene gut und wichtig. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen der normalen Reinigung und der Desinfektion. Ein keimfreies Zuhause ist unnötig, kaum machbar und wäre schädlich. Denn der Kontakt mit typischen Haushaltskeimen ist nützlich, um das eigene Immunsystem zu trainieren. Häufiges Händewaschen und normale Haushaltsreiniger für Flächen reichen in der Regel aus, um eine saubere und gesunde Umgebung zu schaffen. Außerdem basieren viele Desinfektionsmittel für Hände und Flächen auf Alkohol, etwa Ethanol oder Propanol. Das trocknet die Haut mit der Zeit aus und spröde Haut ist noch anfälliger für Keime. Auch Allergien, Ekzeme und Vergiftungen können aufgrund von Desinfektionsmitteln entstehen. Außerdem wirken Desinfektionsmittel auch über den eigenen Haushalt hinaus: Im Klärwerk zerstören sie wichtige biologische Abbauorganismen, die zur Wasseraufbereitung benötigt werden. Deshalb sind Desinfektionsmittel für die private Anwendung und im Haushalt nur in bestimmten Situationen sinnvoll.

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Hessen-Tageblatt – Redaktion Gesundheit und Wellness

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