Kostenfaktor Rückenleiden – Rund ein Viertel aller krankheitsbedingten Ausfall-Tage in deutschen Unternehmen sind auf das Muskel- und Skelettsystem zurückzuführen – damit handelt es sich um die häufigste Krankheitsgruppe. Zu dieser Feststellung kommt der BKK-Dachverband im jährlich veröffentlichten Gesundheitsreport. Rückenleiden sind wiederum die häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Anteil beträgt etwa 50 Prozent.
Damit bleiben Rückenbeschwerden Volksleiden Nummer eins, insgesamt verursachen Rückenschmerzen schon heute 44,2 Prozent der Krankheitstage. Bei durchschnittlich 15,2 Fehltagen im Jahr ist also eine gute Woche auf Rückenbeschwerden zurückzuführen. Diese Tatsache ist insofern bemerkenswert, als dass der Anteil der körperlichen Arbeit immer weiter zurückgeht. Was können Sie tun, um den Rückenschmerzen vorzubeugen?
Sitzende Tätigkeit für Rückenleiden verantwortlich
Schenkt man der Analyse von Experten Glauben, ist die Häufung von Rückenleiden nicht trotz der zunehmenden Büroarbeit ein Problem, sondern gerade deshalb: Bewegungsmangel kann chronische Beschwerden verursachen; insbesondere wenn die sitzende Tätigkeit mit einseitigen Belastungen verbunden wird. Bei der stundenlangen PC-Arbeit ist dies aber häufig kaum zu vermeiden. Wichtig ist deshalb, dass Sie im eigentlichen Wortsinne Haltung bewahren. Egal ob während der Hausarbeit oder der Autofahrt: ein krummer Rücken gilt unter Experten als Todsünde in Hinblick auf die Entstehung von Rückenschmerzen. Das Autofahren ist besonders problematisch, weil zu einer falschen Haltung auch noch ständige Vibrationen kommen, welche die Wirbelsäule stauchen – bei einer längeren Fahrt bis zu 3 cm.
Ergonomische Bürostühle
Im Büro ist es neben der Bewegungsarmut auch eine unergonomische Ausstattung, die Rückenleiden begünstigt: selbst ein Standard-Drehstuhl sollte eine präzise Einstellung auf Ihre Ergonomie erlauben, indem Höhe und Neigung der Rückenlehne individuell eingestellt werden kann. Auch eine Lendenwirbelstütze sollte in jedem Fall vorhanden sein. In Abstimmung mit dem Bürotisch muss die Sitzposition so einreguliert werden, dass Ober- und Unterschenkel ebenso wie die Arme einen rechten Winkel bilden. Werden die Arme also auf den Tisch aufgelegt, sollte der 90°-Winkel zwischen Ober- und Unterarm entstehen. Über verschiedene Typen von Drehstühlen können Sie sich bei Kaiser+Kraft informieren: der Büroausstatter gibt Ihnen auch einen Überblick über Typen von Drehstühlen und der möglichen Ausstattung.
Sitzposition häufig wechseln
Ebenso sollten Sie darauf achten, die Sitzposition häufiger zu wechseln – und nach Möglichkeit auch ab und an im Stehen zu arbeiten. Entsprechende Stehpulte ermöglichen eine einfache Erledigung der Aufgaben im Stehen. Problematisch ist beim ständigen Sitzen nämlich vor allem die Einseitigkeit der Belastung. Auch wenn die Bewegung als Folge von Stress häufig vergessen wird: Sie sollten sich angewöhnen, ab und an die Sitzposition zu wechseln und nach Möglichkeit einige Bewegungsübungen am Arbeitsplatz durchzuführen. Die Fachleute von Ergotopia haben ein 5-Minuten-Workout für das Büro zusammengestellt, welches Rückenleiden effektiv vorbeugen kann.
Für einen gesunden Rücken sind auch noch folgende Tipps nützlich:
- reduzieren Sie schädlichen Stress
- bei Verspannungen helfen Wärme und Massagen
- schulen Sie Ihre Haltung, Orthopäden können weiterhelfen
- Übergewicht belastet nicht nur das Herz-Kreislaufsystem, sondern auch den Rücken,
- weshalb es unbedingt reduziert werden sollte
- entlasten Sie Ihre Wirbelsäule, indem Sie sich wann immer möglich flach hinlegen
Fazit: Rückenleiden verursachen hohe Kosten
Am Ende muss festgestellt werden: die Prävention von Rückenleiden sollte in deutschen Unternehmen eine höhere Priorität erhalten. Insgesamt entstehen schätzungsweise jährlich 48 Milliarden Euro an Kosten für die Behandlung und den Ausfall der Arbeitskraft – Tendenz steigend. Abgesehen davon, dass dieser volkswirtschaftliche Schaden immens ist, sind Rückenschmerzen natürlich auch mit persönlichen Leiden verbunden. Mit dem Befolgen einiger Hinweise lassen sich diese Krankheitskosten minimieren.
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Text: Team Gesundheit – Gesundheit24.Online für das Hessen-Tageblatt