Frankfurt am Main – Umweltamt installiert fünf neue Messstellen für Stickstoffdioxid

Luftbelastung wird überprüft

Hessen-Tageblatt - Presseportal - Frankfurt am Main -Frankfurt am Main – (kus) Sie sehen aus wie überdimensionale Kaffeetassen und werden an Laternen- und Schildermasten installiert. „Passivsammler“ heißen die Apparate, mit ihnen lässt sich die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid verlässlich ermitteln. An fünf zusätzlichen Stellen in der Stadt hängen die Sammler-„Tassen“ jetzt: Gemeinsam mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat das Frankfurter Umweltamt in den vergangenen Tagen die Passivsammler installiert.

„Die Messungen sollen verlässliche Daten liefern, ob der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid nur an Hauptverkehrsstraßen überschritten wird, oder ob die gesamte Innenstadt betroffen ist“, sagte Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Die Ergebnisse werden wir allen Bürgern und den Umweltverbänden zur Verfügung stellen.“

Hintergrund der jetzigen Luftmessungen sind Ermittlungen von Greenpeace im vergangenen Jahr. Die Umweltorganisation hatte in Kooperation mit der Uni Heidelberg an 14 Stellen in Frankfurt Stichproben-Messungen von je 30 bis 60 Minuten durchgeführt und daraus den Jahresmittelwert hochgerechnet. Ergebnis: Die Werte lägen allesamt über dem gesetzlichen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Allerdings ist die Aussagekraft dieser Messungen gering. Bei einer Interpolation von kurzfristig ermittelten Werten ist die Fehlerwahrscheinlichkeit hoch. Deshalb sollen die Ergebnisse mit den jetzigen Messungen verifiziert werden. An den fünf ausgewählten Standorten hatte auch Greenpeace gemessen.

Diese Standorte sind Römerberg, Reuterweg 81, Alte Oper (Bockenheimer Anlage), Börneplatz und Stegstraße 39/41 (Sachsenhausen). Die Proben werden monatlich entnommen und ausgewertet. Die Messungen sollen mindestens ein Jahr dauern, um belastbare Erkenntnisse über die Luftbelastung an den Standorten zu gewinnen.

Stickstoffdioxid (NO2) gilt als stark gesundheitsschädlich, deswegen sind Länder und Kommunen verpflichtet, bei Überschreitung des Grenzwerts Maßnahmen zur Reduzierung der Luftbelastung zu ergreifen. Als Hauptursache für die hohe NO2-Belastung in Großstädten gelten insbesondere Dieselautos.
Neben den Passivsammlern, welche bereits auch im Riederwald und auf dem Lerchesberg zum Einsatz kommen, wird die Luft in Frankfurt noch an drei dauerhaft installierten Stationen an der Friedberger Landstraße, an der Hanauer Landstraße und am Höchster Bahnhof gemessen. An der Friedberger Landstraße liegt die NO2-Belastung mit über 52 µg/m³ deutlich über dem Grenzwert.

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