Stadt Kassel – Befragung: Was wünschen sich Alleinerziehende für ihre Gesundheit?

Hessische-Nachrichten -Kassel- Aktuell -Stadt Kassel – Befragung: „Sie sind alleinerziehend? Was würde Ihnen guttun?“ Unter dieser Überschrift läuft derzeit eine Befragung, in der es um die Gesundheit von Alleinerziehenden geht. Darin fragt das Frauenbüro der Stadt Kassel, was die Alleinerziehenden für ihre Gesundheit als förderlich ansehen würden.

Bei den Bewegungs- und Entspannungsangeboten soll die Befragung ergeben, welche Maßnahmen am stärksten gewünscht werden. Auch wird ermittelt, welche allgemeineren Formen der Unterstützung durch Institutionen wie das Jugendamt, Beratungsstellen oder Familienzentren bekannt sind und ob Bedarf nach mehr Austausch und Information besteht.

Die Fragebögen werden hauptsächlich über Kindertagesstätten, Beratungsstellen, aber auch über das Jugendamt und das Jobcenter verteilt. Alternativ können die Fragebögen direkt beim Frauenbüro der Stadt Kassel angefordert werden. Die Fragen können auch online über folgende Seite beantwortet werden: www.kassel.de/alleinerziehende. Weitere Auskünfte dazu erteilt das Frauenbüro der Stadt Kassel, das wie folgt zu erreichen ist: Telefon 05 61/7 87 70 69 oder per E-Mail an frauenbeauftragte@kassel.de.

Die Aktion ist Ergebnis eines Pilotprojekts, das im Jahr 2018 von der Stadt Kassel in Kooperation mit dem Jobcenter Stadt Kassel, freien Trägern und dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), Landesvertretung Hessen, durchgeführt wurde.

Im Rahmen des Präventionsgesetzes fördern die Ersatzkassen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention in nichtbetrieblichen Lebenswelten nach § 20a Sozialgesetzbuch V (SGB V). Der Schwerpunkt der Projektförderung liegt auf der lokalen, quartiersbezogenen Gesundheitsförderung von Personengruppen, die von besonderen, erhöhten Gesundheitsrisiken betroffen sind. In Kassel wurden die zur Verfügung gestellten Mittel für das Projekt „Präventionsangebote und Unterstützung im Lebensraum für Alleinerziehende“ genutzt. In diesem Rahmen wurde ein lokales Netzwerk aufgebaut, dessen Aufgabe es unter anderem war, Bedarfe zu ermitteln, um dann passende Angebote zu entwickeln.

Ein wichtiger Baustein des Pilotprojekts in Kassel war das Programm „wir2“ der Walter-Blüchert-Stiftung, das von Familienzentren in Wehlheiden (AKGG) und in Rothenditmold (Deutscher Kinderschutzbund) angeboten wurde. Hier wurden Strategien und Techniken erlernt, um belastende Lebens- und Alltagssituationen besser bewältigen und gesundheitlichen Risiken präventiv und nachhaltig entgegen wirken zu können. Die Teilnehmerinnen haben dazu sehr positive Rückmeldungen gegeben.

Derzeit laufen die Planungen für einen neuen Projektantrag. Zur Vorbereitung gehört auch diese Befragung.

Hintergrund: Im Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf
Alleinerziehende leben in einem Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf. Auf der einen Seite stehen die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse der Kinder, auf der anderen Seite nicht selten existenzielle Fragen zur finanziellen Absicherung, verbunden mit einem hohen Armutsrisiko und auch einem erhöhten Risiko, gesundheitliche Probleme zu haben.

In Kassel sind etwa 25 Prozent der Haushalte mit Kindern Haushalte von Alleinerziehenden. Zu fast 90 Prozent sind es Frauen, die in den Ein-Elternfamilien die Verantwortung tragen. Wie in vielen Großstädten so beträgt auch in Kassel der Anteil der Alleinerziehenden, die ganz oder ergänzend auf Sozialhilfe-Leistungen (SGB II) angewiesen sind, gut 40 Prozent.

Dem vdek gehören die Mitgliedskassen Techniker Krankenkasse (TK), BARMER, DAK-Gesundheit, Kaufmännische Krankenkasse – KKH, Handelskrankenkasse (hkk) und HEK – Hanseatische Krankenkasse an.

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