Stadt Hanau – Hanaus Wachstum eine Herausforderung für Schulen – Bürgermeister Weiss-Thiel präsentiert Planung für die Grundschulen

Hessische-Nachrichten -Stadt-Hanau- Aktuell -Stadt Hanau – In der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Schule und Sport präsentierte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel unter anderem seine Pläne für die Hanauer Grundschulen: „Der Verwaltungsentwurf des Schulentwicklungsplanes 2018-22 für die Grundschulen ist fertiggestellt und in einem intensiven Austausch auf der Fachebene zwischen Schulverwaltungsamt mit den Schulen der Primarstufe abgestimmt“, berichtete er. Inhaltliche Schwerpunkte des Schulentwicklungsplanes seien der Ausbau der schulischen Ganztagsbetreuung, die Verbesserung der digitalen Infrastruktur, die Inklusion und Integration sowie begleitende Maßnahmen, die die Chancengleichheit für sozial Benachteiligte Kinder verbessern sollen, wie beispielsweise die Brüder-Grimm-Bildungsoffensive im Übergang zur weiterführenden Schule.

Hanau stehe derzeit vor einer historisch völlig neuen Herausforderung, für die keine Erfahrungswerte vorlägen, sagte Weiss-Thiel. Seit der Gebietsreform in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts bis 2013 habe die Einwohnerzahl der Stadt Hanau relativ stabil zwischen 85.000 und 90.000 Menschen geschwankt – bei gleichzeitig tendenziell sinkender Geburten- und Kinderzahl. „Die demographische Entwicklung gab Raum für qualitative Entwicklungsschritte“, erläuterte der Bürgermeister. In den letzten Jahren gehöre Hanau jedoch – im Bezug auf das prozentuale Bevölkerungswachstum – zu den dynamischsten Wachstumsstädten in Hessen, bei gleichzeitig wieder steigenden Geburtenzahlen. „Das Einwohnermelderegister der Stadt Hanau zählte zum Jahresende 2017 über 98.000 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Während 2008 noch knapp neun Geburten je 1.000 Einwohner gezählt wurden, lag diese Zahl im letzten Jahr bei elf Geburten je 1.000 Einwohner“, berichtete Weiss-Thiel.

Eine große Unsicherheit ergebe sich dabei aus der weiteren Zuzugsentwicklung nach Hanau. „Sicher ist, dass Hanau weiter wachsen wird, große Unsicherheit besteht jedoch in der Frage wann und wo genau“, sagte Weiss-Thiel. Klar sei, dass spätestens mit der Realisierung des Pioneer-Wohnprojekts in Wolfgang erstmals seit Jahrzehnten wieder eine völlig neue städtische Grundschule in Hanau entstehen werde. Die besondere Herausforderung bestehe jedoch in den vielen kleineren Wohnungsbauprojekten verteilt in der Stadt sowie im Generationenwechsel in vorhandenen Wohnquartieren, wenn jüngere Familien freiwerdende Wohnungen der älteren Generationen beziehen. „Dies sind schwer vorhersehbaren Einflussfaktoren, die sich vor allem in der Kernstadt, aber auch einigen Stadtteilen bemerkbar machen und nicht gleichmäßig verteilt stattfinden“, erklärte der Schuldezernent.

In den nächsten Wochen werde der Verwaltungsentwurf des Schulentwicklungsplan für die Grundschulen noch mit der Jugendhilfe, benachbarten Schulträgern sowie externen Fachbehörden abgestimmt. Anschließend hätten verschiedene Interessenvertreter – wie beispielsweise Bildungsverbände und Jugendhilfeträger – Gelegenheit, im Rahmen einer (nichtöffentlichen) Sitzung der Schulkommission sowie im Jugendhilfeausschuss Ende September Meinungen und Anregungen einzubringen. Im Oktober soll dann der Magistrat den endgültigen Entwurf zur Vorlage an die Stadtverordnetenversammlung verabschieden. Nach Beschlussfassung durch die städtischen Gremien, muss der dann beschlossene Entwurf noch – nach Stellungnahme des Staatlichen Schulamtes – durch das Hessische Kultusministerium genehmigt werden.

Mit der Umsetzung der aktuell gültigen Schulentwicklungsplanung zeigt sich der Hanauer Schuldezernent zufrieden. Nicht nur, dass die Hanauer Schulen mit Millionenbeträgen laufend instandgehalten werden und die Schul-IT modernisiert wird. „Auch die Abstimmungsprozesse zwischen Schulen, Schulträger und Land im Rahmen der Fördermittel machen gute Fortschritte, sodass sich Schulen wie beispielsweise die Erich-Kästner-Schule, Kaufmännische Schule oder die Geschwister-Scholl-Schule auf größere Baumaßnahmen ab dem kommenden Jahr einstellen können. Ebenso sind die Planungen für die Friedrich-Ebert-Schule in Klein-Auheim nahezu abgeschlossen.“

Größte Baumaßnahme ab dem kommenden Jahr werde der Umbau des Hauptgebäudes der Tümpelgarten-Schule zur Grundschule sein. Die Schule wurde mittlerweile informiert, dass mit den Baumaßnahmen in den Sommerferien 2019 begonnen wird und sich über zwei Bauabschnitte bis 2022 erstrecken soll. „Dann kann die derzeitige Grundschul-Dependance vom Ulanenplatz umziehen und die baulichen Voraussetzungen für eine eng mit der Schule verzahnte Schulkind-Betreuung auch am Nachmittag sind dann geschaffen“, sagte Weiss-Thiel. „Damit erfüllen wir dann auch in diesem Stadtteil, die Selbstverpflichtung der laufenden Kita- und Schulentwicklungspläne in jeden Stadtteil Schulkind-Betreuung für mindestens die Hälfte der Kinder anbieten zu können“, schloss der Bürgermeister.

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